Bremer Hände (vormals Zentrale für Private Fürsorge)

30.06.2025

Doppelte Spende für das Hospiz

Zugehörige von Hospizgästen spenden; die HEINZ Stiftung verdoppelt die Spendensumme

Hospizgäste und Angehörige sind oft extrem positiv überrascht von der Ruhe, der Zugewandtheit, den individuellen Möglichkeiten und der Atmosphäre in unseren Hospizen - umso mehr, wenn es zuvor einen Krankenhausaufenthalt gab, wo es doch oft hektisch und anonym ist. Manche dieser Angehörigen drücken ihre Dankbarkeit in Spenden aus; oft in Absprache mit den Gästen, die ihr Leben bei uns im Hospiz Brücke beendet haben. So war es auch bei Kirsten Huth, deren Mutter im Januar im Hospiz Brücke verstorben ist. „Meine Mutter war im Krankenhaus, als man ihr sagte, dass sie bald sterben würde. Eine Palliativversorgung zu Hause wäre in ihrem Zustand nicht genug gewesen; sie im anonymen Krankenhaus zu lassen, fühlte sich aber auch nicht richtig an. Ich hatte schon früher vom Hospiz gehört, sonst wäre ich vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen. Aber es war die beste Entscheidung. Schon der erste Kontakt war so nett - das hat mich und vor allem meine Mutter überzeugt. Und sie war hier wirklich genau am richtigen Ort, um gehen zu können”, sagt die Tochter. „Sogar ihr Wunsch, meinen Hund bei sich zu haben, wurde möglich gemacht. Das war wunderbar”

Als die Mutter beerdigt wurde, hat Kirsten Huth in der Anzeige um Spenden statt Blumen gebeten. Durch mehrere Beteiligte ist dabei ein kleiner Fehler passiert, den niemand bemerkt hat: Die Kontonummer in der Anzeige war nicht das Spendenkonto vom Hospiz, sondern die der HEINZ Stiftung. Die wiederum unterstützt Hospizarbeit, indem sie Spenden von Privatleuten verdoppelt. Kirsten Huth war zwar erst geschockt, als sie den Fehler bemerkt hat, aber im Nachhinein glücklich, weil das Hospiz die doppelte Spendensumme erhalten hat. “Es scheint, als hätte meine Mama das aus dem Jenseits so gedeichselt”, meint sie heute.

Zur Spendenübergabe war neben Kirsten Huth auch Ute Wachtendorf im ältesten stationären Hospiz Bremens. Einerseits war sie gemeinsam mit Mareike Fahrenholz als Vertreterin der HEINZ Gruppe dabei, andererseits aber auch, weil ihr Mann ebenfalls im Hospiz Brücke verstorben ist. Er kam übrigens zufälligerweise (oder?!) genau am Tag der Spendenübergabe vor 8 Jahren ins Hospiz.

„Als Bremer Unternehmen der HEINZ Gruppe haben wir regelmäßig die Möglichkeit, eine Organisation vor Ort zu benennen, an die die HEINZ Stiftung spendet. Vor ein paar Jahren haben wir das Hospiz Brücke ausgewählt, denn ich habe ja selbst miterlebt, wie wertvoll es ist, hier sein zu dürfen”, erklärt Ute Wachtendorf. “Die Zuwendung, die mein Mann hier erfahren hat, war wirklich unglaublich. Er hatte viel Humor und ihm wurde auch mit Humor begegnet, egal wie körperlich schlecht es ihm ging. Das war absolut stimmig.”

Sowohl Kirsten Huth als auch Ute Wachtendorf haben auch den Umgang mit der Zeit nach dem Tod als besonders empfunden. “Als mein Mann verstorben war, durfte er noch einen Tag hierbleiben und alle konnten kommen, um sich von ihm zu verabschieden. Ich sehe uns noch beim Kaffeetrinken hier im Hospiz, wo unsere damals 2-jährige Enkelin rumgeflitzt ist. Das war ein intensiver und wohltuender Tag”, erinnert sich Ute Wachtendorf. Kirsten Huth ergänzt: “Die verstorbene Person wird nicht irgendwo extra aufgebahrt, sondern bleibt da, wo sie zuvor gelebt hat. Das ist viel harmonischer und tut dem Abschiednehmen gut.”

zurück