22.05.2025
Die Tagespflege am Werdersee war unsere Rettung
Die Mutter von Jens Heitmann besucht unsere Tagespflege. Er erzählt, wieso ihn das so sehr entlastet …
Jens Heitmann ist seit 12 Jahren pflegender Angehöriger – genauer gesagt pflegender Sohn. Als klar war, dass seine Mutter nicht mehr auf sich allein gestellt zu Hause leben kann, ist er von Flensburg zurück nach Bremen gezogen. Es ist eine bewegende Geschichte, die er von seiner psychisch kranken Mutter erzählt, und immer wieder wird klar, wieviel der selbstständige Immobilienmakler getan hat, um der Mutter zur Seite zu stehen. Zwar hat es ein paar Jahre gegeben, in denen die Mutter mit der Betreuung durch ihren Sohn gut zu Hause leben konnte, aber sie ist nie wirklich herausgekommen aus ihrer selbstgewählten sozialen Isolation.
Auch der durch den Sohn organisierte Umzug in die Nähe der Schwester und später in eine Senioren- Wohnanlage hat keine Verbesserung gebracht. „Die Corona-Pandemie hat sie dann völlig aus dem Konzept gebracht”, rekapituliert Heitmann. “Sie ist ein Kriegskind, 1933 geboren. Die Berichterstattung über die Pandemie hat anscheinend unglaublich viele Kriegsängste getriggert. Irgendwann rief mich der Pflegedienst an und sagte, dass meine Mutter Soldaten sehe. Sie hatte Panikattacken.“ Seitdem hat sich die Mutter noch weiter zurückgezogen und sich noch mehr auf ihren Sohn gestützt. Sie hat ihn oft viele Male am Tag angerufen, bis diese Belastung zu viel wurde für den heute 65-Jährigen. Die Pflegeberatung hat ihm dann die Tagespflege am Werdersee empfohlen. Ein Pflegeheim schien ihm unpassend für seine Mutter, aber die Idee mit der Tagespflege fand Jens Heitmann richtig gut. Er hat seine mittlerweile auch demente Mutter überzeugen können, dass sie zumindest für einen Probetag dorthin geht. „Ich hatte die arge Befürchtung, dass meine Mutter diese Art der Betreuung ablehnen würde, denn sie lebte ja wie gesagt sehr zurückgezogen. Zwar spricht meine Mutter kaum mehr, aber sie hat mir beim Abholen dennoch ein deutlich positives Signal gegeben. Sie hat mit Inbrunst gesungen: ‚Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt‘. Sie war glücklich.”
Weiter sagt Jens Heitmann: “Und ich war es auch, denn genau an unserem Probetag war ein Platz in der Tagespflege frei geworden: 5 Tage die Woche. Ich würde mir sogar 7 Tage die Woche wünschen, so gut klappt das alles. Meine Mutter hat wieder eine Struktur und das Team in der Tagespflege ist einfach klasse. Die Mitarbeitenden begegnen ihren Besuchern immer respektvoll und sind herzlich fürsorglich. Durch die Tagespflege habe ich ein Stück weit mein Leben wieder zurückbekommen und weiß meine Mutter trotzdem in den besten Händen!“